Pflegekind sucht ein Zuhause – Pflegeeltern-Blog

Einem Pflegekind dauerhaft oder kurzfristig ein Zuhause geben. In Deutschland leben etwa 80.000 Kinder aus den unterschiedlichsten Gründen in einer Pflegefamilie. Aufgrund des großen Bedarfs werden Pflegeeltern überall händeringend gesucht. In diesem Blog gebe ich meine Erfahrungen als Pflegemama weiter.

Mit dem Blog „Pflegemama Silke“ möchte ich dir Mut machen, einem Pflegekind ein Zuhause zu geben – ob zeitlich begrenzt oder dauerhaft. Denn der Bedarf an Pflegeeltern ist groß. 2017 lebten rund 80.000 Kinder und Jugendliche hierzulande in einer Pflegefamilie. Da es so wenig Pflegeeltern gibt, landen die meisten Kinder und Jugendlichen im Heim (2017 waren das 100.000). Daher gebe ich hier meine Erfahrungen als Pflegemama weiter und lasse dich an meinem Alltag teilhaben.

„Und am Ende ist das Lachen [d]eines Kindes die einzige Währung, die existiert.“

Gründe, sich für ein Pflegekind zu entscheiden

Es gibt diverse Gründe, sich für ein Pflegekind zu entscheiden. Ich selbst wollte nie eigene Kinder. Unter anderem, weil ich der Meinung bin, dass es genug Kinder auf dieser Welt gibt, die ein Zuhause suchen. Ich gehöre zu den sogenannten Frühentscheiderinnen: Den Drang oder Wunsch, selbst ein Kind in die Welt zu setzen, hatte ich nie – Muttergefühle jedoch schon. Jahrelang habe ich auf die meisten Kinder unserer Freundinnen und Freunde stundenweise aufgepasst. Nachdem ich mich sogar bei Wellcome um Kinder von „Fremden“ gekümmert habe, wollte ich noch mehr Kind in mein Leben integrieren. So habe ich gemeinsam mit meinem Partner entschieden: Wir wollen Pflegeeltern werden!

Ein Pflegekind passt in fast jede Familie

Andere Familien wiederum wollen nicht nur eigenen Kindern, sondern auch Pflegekindern eine Heimat bieten. Dort wachsen leibliche Kinder gemeinsam mit Pflegekindern auf. Wieder andere Paare können keine eigenen Kinder bekommen und öffnen sich schließlich dem Thema Adoption oder Pflegekind. Auch homosexuelle Paare können sich ihren Kinderwunsch erfüllen, indem sie sich als Pflegeeltern bewerben. Darüber hinaus können auch Alleinstehende beziehungsweise Alleinerziehende Pflegeeltern werden. Warum interessierst du dich für das Thema? Was sind deine Beweggründe, ein Pflegekind bei dir aufzunehmen? Hast du schon die Kontaktdaten des örtlichen Jugendamts ermitteln können?

Familien größer denken – neue Modelle entwerfen

Die Zeit-Autorin Caroline Kraft bringt es auf den Punkt: „Die Herausforderungen, die Kinder für eine Paarbeziehung darstellen. Und auch das Gefühl der Vereinsamung, das viele meiner Freundinnen in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes verspüren. Die Probleme, die ein klassisches Familienmodell mit sich bringt, sprechen doch dafür, das Konzept der Kernfamilie zu überdenken. Und neue Modelle zu entwerfen.“ Pflegekindern kurzfristig oder dauerhaft ein Zuhause zu geben, das ist für mich ein Modell, das hoffentlich mehr und mehr Anklang finden wird. Nicht zuletzt erfährt man erst im direkten Kontakt mit einem Kind, was es heißt, Eltern zu sein – und ob man dieser Aufgabe gewachsen ist. Wir leben in einer Zeit, in der mehr und mehr Frauen ihre Mutterschaft bereuen („Regretting motherhood“). Daher ist es wichtiger denn je, alternative Familienmodelle zu entwickeln. Ich wünsche dir viel Spaß auf meinem Pflegeeltern-Kind-Blog!