Wie viel Geld bekommen Pflegeeltern?

Pflegeeltern erhalten Geld vom Saat

Ob Kinder im Heim oder bei Pflegeeltern aufwachsen – der Saat finanziert die Maßnahme. Wie viel Geld Pflegeeltern pro Pflegekind bekommen, hängt von vielen Faktoren ab. Let‘s talk about money.

Fremdbetreuung kostet Geld – ob Kita, Babysitting oder Ferienfreizeit. Während ein Platz im Kinderheim im Schnitt 4.000 Euro pro Monat kostet1, erhalten Pflegeeltern nur einen Bruchteil davon. Das Pflegegeld ist steuerfrei. Es setzt sich aus vielen Komponenten zusammen und wird immer wieder angepasst. Der Betrag unterscheidet sich aber von Landkreis zu Landkreis. So bekommen Pflegeeltern in Thüringen beispielsweise weniger Pflegegeld als Pflegeeltern in Baden-Württemberg.

Pflegegeld pro Monat und Kind (exemplarisch)

  • Sachaufwand a): 571–722 Euro (je nach Alter des Pflegekindes)
  • Kosten der Pflege und Erziehung b): 320 Euro
  • Zuschuss zum Urlaub c): rund 53 Euro
  • Förderung von Interessen und besonderen Fähigkeiten d): 90 Euro
  • Zuschuss zur Unfallversicherung: rund 15 Euro
  • Zuschuss zur Altersvorsorge: 42–162 Euro
  • Pflegegeld gesamt: 1.091–1.362 Euro e) (Stand 2021)

a) Für Unterkunft, Essen und Kleidung.
b) Als Sonderpflegefamilie können rund 500 Euro pro Monat dazu kommen.
c) Für Reisen, Unternehmungen und Freizeiten.
d) Für Musikunterricht, Sportverein und Freizeitaktivitäten.
e) So viel Pflegegeld bekommen Pflegeeltern in einem Landkreis in Baden-Württemberg.

Erhöhtes Pflegegeld

Das Pflegegeld erhöht sich, wenn das Pflegekind in seiner Entwicklung beeinträchtigt ist. Oder wenn der Verschleiß an Kleidung sehr hoch ist. Teils erhalten Pflegeeltern auch Geld für Babysitter, Hausaufgaben- oder Haushaltshilfe.

Wofür es noch Geld gibt

Der Beitrag für den Kindergarten wird bezahlt. Sogar Fahrtkosten werden erstattet. Etwa die Fahrt zum Hilfeplangespräch im Amt. Zudem die Kosten für Klassenfahrten, Schulausflüge und Scool-Card.

Beihilfen gibt es zu Weihnachten (31 Euro), Taufe (180 Euro), Einschulung (150 Euro), Kommunion und Konfirmation (350 Euro). Der Staat übernimmt sowohl die Kosten für Lernmittel als auch für Nachhilfe. Ein Instrument wird mit bis zu 500 Euro bezuschusst, ein Laptop für die Schule mit bis zu 300 Euro. Das Jugendamt beteiligt sich außerdem an den Kosten für Brillen, Hörgeräte oder Zahnspangen.

Erstausstattung – Geld für Möbel und Co.

Die Erstausstattung beträgt 900–1.800 Euro. Dafür können Möbel, Kinderwagen, Fahrrad und mehr gekauft werden. Geld für Kleidung kommt noch dazu: 300–600 Euro. Alle 3 Jahre kann zudem ein Zuschuss für ein neues Fahrrad gewährt werden.

Übrigens: Pflegeeltern können Kindergeld beantragen (bei Vollzeitpflege).

Sich nicht wegen dem Geld für ein Pflegekind entscheiden

Ein Pflegekind sollte nicht aus finanziellen Gründen aufgenommen werden. Das macht keinen Sinn. Selbst Erzieherinnen und Erzieher verdienen mehr Geld. Außerdem haben sie am Abend und am Wochenende frei. Wer reich werden will, investiert sein Geld daher besser in Aktienfonds. Das Jugendamt prüft Pflegeeltern, bevor sie ein Pflegekind aufnehmen. Sie legen etwa ihr Gehalt offen. Zudem zeigen sie, dass die finanzielle Situation gesichert ist.

Fakt ist: Ein Kind kostet im Schnitt 584 Euro pro Monat.2 Während es für leibliche Kinder nur 219 Euro Kindergeld gibt, stehen pro Pflegekind über 1.000 Euro zur Verfügung.

Quelle 1: familienhandbuch.de; Quelle 2: familie.de; Bild